Die erste Beziehung mit Mitte 30 - Die Geschichte von Jan
In diesem Artikel erfährst Du, wie Jan* im Alter von 36 Jahren den Weg in seine allererste Beziehung gefunden hat. Nach seinem Coaching durfte ich ihn interviewen und erfahren, was ihm dabei geholfen hat, seine Partnerin zu finden.
*Jan’s Name habe ich geändert, um seine Privatsphäre zu bewahren. Viel Spaß beim Lesen!
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Ich erinnere mich noch sehr gut an unsere 4. Coachingstunde, vier Monate nachdem Jan mich kontaktiert und sein Coaching mit mir begonnen hatte. Jan berichtete mir an diesem Tag freudestrahlend, es habe sich so viel verändert seit unserem letzten Termin: er habe seit einem Monat eine Freundin! Ich war so überrascht, wie schnell das gegangen war und habe mich sehr mit ihm gefreut! Er berichtete, dass jetzt, wo er zum ersten Mal eine Beziehung führe, alles so neu und ungewohnt sei und zugleich laufe alles erstaunlich unkompliziert.
Drei Monate später sitzen wir uns erneut gegenüber. Jan wirkt zufrieden, erzählt lächelnd seine Geschichte und ich sehe ihm an, dass die letzten Monate sein Leben positiv verändert haben.
Martina: „Wie würdest Du Deine Situation vor dem Coaching beschreiben?“
Jan: „Von den Gefühlen her: Frust, Neid, Enttäuschung, Einsamkeit, Traurigkeit bis Depression. Ich habe viel ausprobiert, um mein Single-Dasein zu beenden, aber funktioniert hat nichts. Ich hatte so ein bisschen das Gefühl, dass ich irgendwie einfach noch nicht erwachsen bin, weil irgendwas fehlt.“
Wenn man überlege, was zum Erwachsensein dazu gehöre, dann habe Jan da immer eine „große Lücke mit ganz vielen Fragezeichen“ in punkto Partnerschaft gespürt, die allgegenwärtig gewesen sei. Ich frage ihn, was er denkt, warum er vorher noch nie eine Beziehung hatte. Jan meint:
„Es waren zwei Sachen. Das eine ist: Ich wusste nicht, dass ich überhaupt Eigenschaften haben könnte, die attraktiv fürs Gegenüber sind, sodass ich gesagt habe: ‚Warum? Mich will quasi eh keine‘. Und das andere ist ganz einfach: Da wo ich war, waren keine Frauen unterwegs oder da, wo Frauen waren, habe ich mich nicht wohlgefühlt. Dann ist man auch verkrampft. Ich glaube, das waren so die zwei Hauptprobleme.“
Jan berichtet, dass er oft gedacht habe, es werde eben nichts mit einer Beziehung. Irgendwie reiche das nicht aus, was er zu bieten habe. Er vergleicht es mit einer Ware, die man anbietet und die keiner kauft.
Dieser Eindruck‚ ‘nicht gewollt‘ oder ‘nicht richtig‘ zu sein, wie man ist, entsteht oft bei Menschen, die entweder noch nie eine Beziehung hatten oder aber lange Jahre ungewollt Single sind. Die deprimierenden Erfahrungen bei der Partnersuche wirken sich negativ auf das Selbstwertgefühl aus. Ein schlechtes Selbstwertgefühl wiederum ist meist hinderlich, um jemanden kennenzulernen. So kann ein Teufelskreis entstehen.
Auf meine Frage, was Jan in unserer Zusammenarbeit geholfen hat, diesen Teufelskreis zu durchbrechen und was durch das Coaching möglich war, antwortet er, dass zum einen die Herangehensweise hilfreich gewesen sei, sich Ziele und Aufgaben zu setzen und Dinge zu evaluieren. Dazu gehörten beispielsweise Überlegungen dazu, wo man Leute kennenlernen und wie man mit anderen in Kontakt kommen kann.
„Und das andere war“, schildert Jan, „zu überlegen, was mich ausmacht. Damit habe ich mich vorher auch schon mal beschäftigt: Wer bin ich? Was kann ich gut?“. Jan berichtet, dass er seine positiven Eigenschaften jedoch nie als besonders angesehen habe, sondern eher als „Standard bei einem Menschen.“ Im Coaching sei ihm dann klar geworden, dass dem eben nicht so ist und er gut ist, so wie er ist.
Die Erkenntnis, dass Jan, so wie er ist, attraktiv und liebenswert für Frauen sein kann, erschien mir in unserer Zusammenarbeit als sehr zentral und wichtig. Ich war erstaunt, wie schnell er dies verinnerlicht hatte und dann konsequent weitere Schritte gehen konnte.
Martina: „Was würdest Du denn rückblickend sagen: Wie hast Du es letzten Endes geschafft, in Deine 1. Beziehung zu finden?“
Jan: „Das Wichtigste ist glaube ich: ich bin unter Leute gegangen, die mein Hobby teilen. Mein Hobby ist Laufen, vor allem lange Strecken und ich habe mir früher so gedacht: ‚Lauftreffs, ich weiß nicht, vielleicht sind das dann zu kleine Runden oder mein Tempo ist zu schnell, ich laufe lieber für mich.“
Jan hat sich im Laufe seines Coachings vorgenommen, doch mal an einem Lauftreff teilzunehmen und auch, einfach mal mit den Teilnehmenden ins Gespräch zu kommen. Das sei für ihn anfangs ein herausfordernder Gedanke gewesen: mit Leuten zu sprechen, „einfach nur um zu sprechen, wirklich mal Smalltalk machen, was für mich immer so ein Ding war, bei dem ich mich immer gefragt habe: ‘Warum? Es muss ja ein Ziel haben.’ Aber das Ziel war in dem Fall: reden um zu reden. Das hat schon mal viel geholfen, um locker zu werden. Dann habe ich mich da wohler gefühlt. Und da hat sich dann rauskristallisiert, dass ich mit ein paar Leuten mehr geredet habe und dann war da eine sehr nette Frau dabei. Und nach ein paar Wochen habe ich dann meinen Mut zusammen genommen und gesagt: ‚Komm, lass uns doch mal was außerhalb vom Lauftreff machen‘ und sie hat „Ja“ gesagt und seitdem läuft’s!“
Jan thematisiert, was Erwachsenen, die noch nie eine Beziehung hatten, durch den Kopf geht: die Frage, wann und wie sie dieses Thema am besten ansprechen:
Jan: „Ich hatte aber vielleicht Glück, dass sie viel Verständnis dafür hatte, dass ich eben noch keine Erfahrung hatte. Ich habe das relativ früh angesprochen. Sie hat erst mal erstaunt geschaut, aber sie hat mich dafür nicht verurteilt. Die Gedanken, die ich mir gemacht habe, waren: Was wird die Frau jetzt wohl denken? ‚Oh jeh, was ist das für einer? Noch nie ne Beziehung … mit dem kann ja irgendwas nicht stimmen.‘ (…) Das hat schon an mir gekratzt. Wann sagt man’s? Wenn man es zu früh sagt, dann kann man sich vielleicht was kaputt machen, aber wenn man es zu spät sagt, ist es vielleicht auch nicht gut. Das schleppt man ja die ganze Zeit mit sich rum. Aber das lief einfach natürlich, dass ich irgendwann dachte: das kann ich ihr sagen.“
Martina: Was würdest Du sagen, war Dein größtes Learning auf dem Weg in Deine 1. Partnerschaft?
Jan: „Auf dem Weg dahin waren es zwei Sachen im Grunde: das Eine: ich akzeptiere auch wirklich, dass ich Eigenschaften habe, die mich attraktiv für das andere Geschlecht machen. Und das andere war: es ist auch vollkommen ok, Konversation einfach nur der Konversation wegen zu betreiben, also nicht nur beziehungstechnisch, sondern auch so, drumherum. Es macht einen lockerer. Bei so einem Lauftreff oder Veranstaltungen, bei denen man vorher nie war, kommt man doch irgendwie immer ins Gespräch und kann sich einklinken. Es guckt einen keiner komisch an.“
Martina: „Was würdest Du anderen raten, die als Erwachsene unfreiwillig Single sind und auch eventuell noch nie eine Beziehung hatten?“
Jan: „Nicht aufgeben. Und dran bleiben. Das ist das Wichtigste. Genauso wie: viel ausprobieren. Ich hab ja auch viel ausprobiert, VHS-Kurse, viele Sprachen, ich war bei einem Kurs zum Thema Single-Dasein, ich war bei einem Single-Kochkurs, bei einer Singlewanderung. Und ich habe Sport gemacht (…) Und am Ende war es das: die Aktivität, bei der ich vorher schon Spaß hatte, konnte ich dann eben mit anderen Leuten machen.
Wichtig finde ich, irgendwo hinzugehen, wo man Spaß hat und nicht nur zwanghaft irgendwo hinzugehen mit dem krampfhaften Ziel: ich will jetzt jemanden kennenlernen. Das habe ich probiert und das hat bei mir nicht geklappt. Beispielsweise bei den Sprachkursen, da hatte ich schon Spaß und dachte so, diese Sprache wollte ich schon immer lernen, aber ich hatte immer auch im Hinterkopf: das ist doch super, um Leute kennenzulernen. Aber dann war es auch schnell Arbeit. Dann hat man da auch keinen Spaß. Weder am Sprachen lernen noch am Flirten. Während ich bei so einem Lauftreff dachte: Cool, nette Leute, die laufen auch gern, ich bin hier sowieso gerne. Selbst wenn ich mit keinem rede, ist es schön hier. Und dann ist man da viel offener, dann klappt das auch.“
M: Möchtest Du sonst noch was loswerden?
Jan: Ich glaube, das Wichtigste ist: Dinge ausprobieren. Selbst mit den „nerdigsten“ Hobbys, glaube ich schafft man es irgendwie, einen Partner oder eine Partnerin zu finden. Es dauert halt vielleicht ein bisschen länger.“
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Die Zusammenarbeit mit Jan hat mir sehr viel Freude bereitet. Zum einen, weil ich gesehen habe, wie schnell er Dinge umgesetzt hat. Zum anderen weil mir wieder einmal deutlich wurde, wie stark sich das Selbstwertgefühl auf die Partnersuche auswirkt und wie wichtig es ist, dass man sich dort aufhält, wo man sich absolut wohl fühlt. Zugleich ist es wichtig, offen zu sein, mit anderen in Kontakt zu kommen und gleichzeitig nicht verbissen zu suchen.
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