Warum verliebt man sich? │ 6 wichtige Faktoren
Schmetterlinge im Bauch, schlaflose Nächte, an nichts anderes als ihn oder sie denken können, die rosarote Brille, im Wechselbad der Gefühle … Die meisten Menschen kennen das Gefühl, verliebt zu sein.
Doch wie verlieben wir uns eigentlich und warum? Welche Faktoren beeinflussen denn, in wen wir uns verlieben? Und wie kommt es, dass wir uns manchmal in „die Falschen“ verlieben?
Die Frage, wie wir uns verlieben, ist ebenso spannend wie komplex und beschäftigt mich als Coach & Beraterin für Singles und Paare ungemein. In diesem Artikel zeige ich Dir 6 wichtige biologische und psychologische Faktoren, die unsere Partnerwahl stark beeinflussen.
1. Der verliebte Körper - Biochemische Prozesse
Wenn wir verliebt sind, kommen im Körper biochemische Prozesse in Gang, wodurch bestimmte Gehirnregionen aktiviert und Hormone und andere Stoffe entweder vermehrt oder verringert ausgeschüttet werden. Hierbei spielen unter anderem Stoffe wie Dopamin, Adrenalin, Testosteron, Serotonin und Oxytocin eine große Rolle. Kein Wunder also, dass man vom „Rausch der Liebe“ spricht und einen Verliebtsein förmlich „high“ macht, wenn so ein Cocktail an Stoffen im eigenen Körper am Werk ist.
2. Liebe geht durch den Magen, Verliebtsein durch die Nase?
Der Körpergeruch eines Menschen hat ebenfalls einen großen Einfluss darauf, ob wir uns in diese Person verlieben oder nicht. Nicht umsonst sprechen wir davon, dass wir jemanden „nicht riechen können“. Der Geruch eines Menschen soll Studien zufolge Hinweise auf dessen genetische Struktur und auf seine Immunabwehr geben, was wiederum wichtig ist, wenn wir beabsichtigen, Kinder mit dieser Person zu bekommen.
3. Liebe auf den ersten Blick?
Das Aussehen spielt eine maßgebliche Rolle, denn es ist kein Zufall, wen wir attraktiv finden. Wir fühlen uns zu bestimmten körperlichen Merkmalen hingezogen und bevorzugen z.B. eher markante, kantige oder eher weiche Gesichtszüge, eine eher schmale oder eine eher rundere Statur bei unserem Gegenüber.
Studien zufolge beeinflussen die Sexualhormone Östrogen (bei Frauen) und Testosteron (bei Männern) unsere Gesichtszüge. In unseren Gesichtern spiegelt sich also sozusagen Weiblichkeit und Männlichkeit wider, je nach Ausprägung der Lippen, des Kinns, der Augenbrauen, der Augen usw. Übrigens gibt es Untersuchungen, die belegen, dass Frauen Männer unterschiedlich attraktiv finden, je nachdem in welcher Zyklusphase sie sich befinden.
4. „Gleich und gleich“ oder Gegensätze? - Charakter, Werte, Lebensstil
Man sagt ja so schön: „Gleich und gleich gesellt sich gerne“. Und tatsächlich suchen wir uns normalerweise jemanden, der ähnliche Werte und Vorstellungen vom Leben hat, wie wir selbst und mit dem wir viel gemeinsam haben. Darunter können ganz banale Dinge fallen, wie z.B. für welche Themen wir uns interessieren und wie wir gerne unsere Freizeit verbringen. Genauso wichtig sind jedoch Faktoren wie z.B. ein ähnlicher Bildungsgrad oder ähnliche Werte und was uns im Leben wichtig ist.
Manchmal sind es jedoch genau die Gegensätze, die wir an jemandem interessant und anziehend finden. Es kann sein, dass wir gerade die Eigenschaft an jemandem besonders anziehend finden, die wir selbst nicht so ausgeprägt besitzen.
5. Die “erste große Liebe” – unsere Bindungserfahrungen als Kind
Die Erfahrungen mit unseren allerersten und wichtigsten Bezugspersonen – in der Regel unseren Eltern – spielen bei der Partnerwahl eine enorm große Rolle, auch wenn die Vorstellung nicht unbedingt sexy klingen mag, dass wir unsere Eltern quasi mit „im Gepäck“ haben, wenn wir jemanden kennenlernen. Welche Erfahrungen wir mit unseren frühen Bindungspersonen gemacht haben, hat jedoch einen enormen Einfluss darauf, wen wir als Partner/in wählen. Es kommt darauf an, wie unsere Eltern sich um uns gekümmert haben, als wir ganz klein waren, wie sie auf unsere Bedürfnisse reagiert haben, wieviel Nähe sie zugelassen und wieviel Autonomie sie gefördert haben, aber auch wie verlässlich und (emotional) verfügbar sie waren.
Wir neigen als Erwachsene in Partnerschaften dann entweder dazu, unsere frühen Bindungserfahrungen zu wiederholen und uns eine/n Partner/in zu suchen, der/die Ähnlichkeit mit der eigenen Mutter bzw. dem Vater hat. Oder wir versuchen, die Wiederholung von negativen Erfahrungen zu vermeiden und suchen uns jemanden, der/die ganz anders ist.
6. „Liebe ist harte Arbeit“ - Unbewusste Glaubenssätze und Ängste
Was wir über die Liebe im Allgemeinen und über uns selbst denken oder was wir insgeheim befürchten und wovor wir Angst haben, beeinflusst unsere Partnerwahl maßgeblich. Häufig begegnen mir in meiner Arbeit mit Singles Glaubenssätze wie „Liebe muss man sich verdienen“ oder „Ich bin nicht gut genug“. Unbewusste Ängste, die häufig auftreten sind die Angst vor Nähe und Verlust der Autonomie oder die Angst, verletzt oder verlassen zu werden. So kann es passieren, dass wir uns unbewusst jemand bestimmten aussuchen, der unsere Glaubenssätze bestätigt oder bei dem wir versuchen, das zu vermeiden, wovor wir Angst haben.
Fazit
In wen man sich verliebt und warum hängt mit unzähligen Faktoren zusammen, sowohl auf körperlicher, als auch auf psychologischer Ebene. Manche Faktoren können wir beeinflussen, andere nicht. Wenn wir lernen zu verstehen, wie wir uns verlieben und in wen und uns unsere unbewussten Mechanismen und Muster bewusst machen, können wir uns auch bewusster entscheiden, wie wir uns verhalten und welche*n potentielle*n Partner*in wir näher kennenlernen wollen. So erhöhen wir die Chance, jemanden zu finden, der/die wirklich zu uns passt und legen den Grundstein für eine glückliche und erfüllende Partnerschaft.
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Quelle: Inspiriert wurde dieser Artikel hauptsächlich durch das Buch: „Die Liebe und wie sich Leidenschaft erklärt“ (Bas Kast, 2021). Hier finden sich die angesprochenen Studien hauptsächlich wieder. Hinzu kommen Erfahrungen aus meiner eigenen Arbeit mit Singles und Paaren.